Sterben – Tod – Trauer
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Der Tod ist zwar überall in den Medien präsent, aber noch immer klammern viele die Beschäftigung mit ihm aus ihrem Leben aus. Es gibt dafür ein treffendes Bild: Wenn ich die Tür zum Tod immer mit einer Hand zuhalten und verschließen muss, habe ich nur eine Hand zum Gestalten meines Lebens frei. Es gibt also mehr Freiheit, wenn ich mich mit diesem Thema etwas befasse – mehr Freiheit zum Leben.
Der Tod ist und bleibt für uns unverständlich, ungreifbar und wenn er in unsere Umgebung eintritt, fallen wir meist aus der Zeit heraus. Der Tod ist aber ein Teil unseres Lebens, er steht am Ende, er ist – trotz vieler Ewigkeitsphantasien – „todsicher“. Wir können sicher keinen Kurs machen, um Profis im Umgang mit dem Sterben zu werden, aber wir können uns mit manchem, was das Sterben und den Tod betrifft, auseinandersetzen und ihn damit ein bisschen zum Teil unseres Lebens machen, ihm damit den Horror nehmen, der er ist, wenn er „hinter der Tür“ im Verborgenen lauert.
Wir können das Gespräch mit unseren Angehörigen suchen. Uns mit ihnen darüber austauschen, was wir über das Sterben und den Tod denken. Miteinander unsere Vorstellungen und Wünsche über das eigene Sterben teilen. Dazu gehört z. B. das Abfassen einer Vorsorgevollmacht, das Formulieren einer Patientenverfügung (der Entwurf einer christlichen Patientenvorsorge ist zum Preis von 0,27 € zzgl. Porto und Versandkosten beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Fax: 0511.2796‑457, Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu bestellen.),
Wünsche für das evtl. gemeinsame Altern (Betreutes Wohnen, Senioren-WG …), Vorstellungen, was die eigene Beerdigung betrifft (Erdbestattung, Verbrennung, Baumgrab, Friedwald … / Lieder und Texte …). Und wir können uns nach dem Tod eines Angehörigen mit unserer Trauer auseinandersetzen im Austausch mit anderen, z. B. Trauergruppen, Trauercafé, Trauerwanderungen …
Nähere Informationen erhalten Sie in der Broschüre Nicht(s) vergessen. – Eine Broschüre mit Impulsen und Hilfen zur Vorbereitung der „letzten Reise“.
Diese Broschüre will Hilfestellung geben, „sich auf den letzten Lebensabschnitt und die damit verbundenen Abschiede vorzubereiten“, wie Landesbischof Dr. Cornelius-Bundschuh im Geleitwort der badischen Ausgabe schreibt. Zugleich gibt sie Antworten auf wichtige Fragen rund um Bestattung und Trauer.
Sie können diese Broschüre bei uns im Gemeindebüro bekommen oder kostenlos bestellen unter: Evangelische Landeskirche in Baden, Blumenstr. 1 – 7, 76133 Karlsruhe, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Oder Sie können sie von der Homepage der EKD (Ev. Kirche Deutschland) herunterladen. Dort finden Sie auch weitere gute Anregungen und Informationen zum Thema: Tod und Trauer
Angebote unserer Pfarrgemeinde Südwest
Seelsorgegespräch
Gerne können Sie sich ans Gemeindebüro wenden, wenn Sie ein Seelsorgegespräch mit eine*m Pfarrer*in führen möchten
Tel.: 0761.45069-0.
Aussegnung
Von einem Verstorbenen wurde früher in dessen Wohnung mit einem kirchlichen Ritual Abschied genommen – die Aussegnung oder der Abschiedssegen. Obwohl das heute eher auf dem Land noch als Tradition bekannt ist, kommen die Pfarrer*innen auch gerne zu einer Aussegnung zu Ihren Angehörigen. Der Ort für die Aussegnung ist nicht festgelegt; er kann zu Hause am Sterbebett sein, im Hospiz oder Krankenhaus oder im Abschiedsraum des Bestattungsunternehmers. Wenden Sie sich bitte ans Gemeindebüro oder direkt an die
Notfall-
handynummer: 01 60. 91 51 90 68
Totengedenken
Nach der Bestattung denken wir in einem Sonntagsgottesdienst an die Menschen, die wir zu ihrer letzten Ruhestätte begleitet haben. Meist ist das am Sonntag, der auf die Beerdigung folgt. Der oder die zuständige Pfarrer*in klärt das mit Ihnen im Gespräch zur Beerdigung.
Gedenken am Ewigkeitssonntag
Am Ewigkeitssonntag, dem letzten Sonntag des Kirchenjahres vor dem 1. Advent, laden die Gemeinden die Angehörigen der im vergangenen Kirchenjahr verstorbenen Menschen ein. Für jeden Verstorbenen wird eine Kerze entzündet und es ist Raum zur Erinnerung da. Gebete und Ansprache nehmen das Thema auf.
Letzte Hilfe
Am Ende wissen, wie es geht – Das Lebensende und Sterben macht uns als Mitmenschen oft hilflos. Uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Wir werden demnächst Kurzkurse zur „Letzten Hilfe“ in der Pfarrgemeinde Südwest anbieten. In diesen Letze Hilfe Kursen lernen interessierte Bürgerinnen und Bürger, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.
Wir organisieren die Kurse zusammen mit dem Palliativzentrum Südbaden und werden die Termine und die Informationen zur Anmeldung in den Gemeinden bekanntgeben. Petra + Tilman Kirste